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SOZIALPARKETT


Barbara Caveng - Berlin

(div. Holzplattenwerkstoffe)

Idee: Am spezifischen Beispiel des NEUKÖLLNER SOZIALPARKETTS: 927‘601 t Haus- & Sperrmüll wurden im Jahr 2007 in Berlin entsorgt. Einige Tonnen findet man in Neuköllns Straßen. Von Schuhen bis zur Sofaecke, alles, was an verbrauchter Schönheit aus den reichhaltigen Beständen des Wohnens den privaten Raum der Bewohner verlassen hat und dem öffentlichen übergeben wurde. Diese entwerteten Materialien, die als „Spuren“ der Bewohner im Bezirk sichtbar sind, die oft ein Hindernis darstellen, manchmal ein Ärgernis, aber durchaus auch faszinieren und über diverse Wohnungseinrichtungen spekulieren lassen, wurden zuwischen Januar und Juni 2010 zu NEUKÖLLNER SOZIALPARKETT verarbeitet. Parkett, welches seit dem 16.Jh. als hochwertiger Fußboden verlegt wird, erfüllt nicht allein die Funktion eines ein Bodenbelages, sondern ist gleichzeitig gesellschaftliche Repräsentationsfläche. Durch die Möglichkeiten der industriellen Fertigung zwar längst nicht mehr der Oberschicht vorbehalten, haftet dem Parkett - im Gegensatz zum Laminat - immer noch ein Hauch von Exklusivität an. In der Umsetzung mit Materialien der modernen Möbelindustrie, eben Pressspan, MDF, etc, werden die kostbaren Hölzer der Parkettverarbeitung durch kunststoffbeschichtete Imitate ersetzt. Aus den kurzlebigen Billigprodukten der Wohnkultur entsteht in der Transformation ein Produkt, welches mit einem Reigen von Mustern und Farben künstlicher Oberflächen eine neue Ästhetik und Wertigkeit erhält. Gleichzeitig macht die Verwendung von ausrangierten, aus dem persönlichen Gebrauch stammenden…

Materialien: Gesammelt wurde alles, was das Holz, bzw. die Möbelproduktion hergibt: Vollholz, beschichtetes Holz, Pressspan furniert oder lackiert, resopalbeschichte Möbelteile darunter: * Regalbretter * Couchtische * Küchenmöbel * Tisch- und Arbeitsplatten * Schranktüren * Teile von Kommoden | Spülen * das Kopf- & Fussende von Bettes, etc, etc Die Verarbeitung zu 4300 Parketstäben im Format 8,5 x 38 x 1,6 cm erfolgte durch die Firma KUBUSgGmBh, eine gemeinnützige Gesellschaft für soziale Arbeit. Das SOZIALPARKETT ist zur Zeit im Museum Neukölln zu begehen.