< 3. Platz: Die Geduldigen

1. Platz: Gegenwind


von  Lea Brumsack -

Bewertung durch die Jury: Körperschirm ‚Gegenwind’ – Wie lange lebt ein Regenschirm?

Viele Schirme halten heftigen Windböen nicht stand. Das Gestell geht kaputt. Der Schirmmantel bleibt fast immer unversehrt. Hier entstand die neue und ungewöhnliche Idee, den Schirmstoff als einen Körperschutz vor Wind und Nässe weiter zu verwenden. Dafür wird dieser im Schnitt leicht verändert. Das feine und sehr stabile Gewebe kann - zu einem geringen Volumen gefaltet und leicht im Gewicht - problemlos mitgeführt werden. Ein weiterer Pluspunkt: kein Nässeschutz gleicht dem anderen. Dieser Entwurf konnte den ausgeschriebenen Kriterien in den Punkten Gestaltungsqualität, Gebrauchswert, Realisierbarkeit (Herstellung durch Menschen mit Behinderungen, Jugendwerkstätten oder Beschäftigungsinitiativen) und Neuartigkeit gerecht werden. Die Idee überzeugte die Jury aufgrund der direkten Um-Verwertung eines ‚Abfall’ Produkts, welches durch einen geringen Arbeitsaufwand - eine einfach auszuführende Näharbeit - umgenutzt werden kann.  Vom Gestell getrennt, kann die leichte, flach zusammenfaltbare Regenhaut einem Kind schnell übergestülpt werden. Es entstehen lauter Einzelstücke, die die Wiederverwertbarkeit von Teilprodukten in ihrer Individualität lebendig darstellen und vielleicht sogar zu weiteren Um-Verwertungen anregen.

Verena Wriedt

Professorin für 
Möbel- und Produktentwicklung
an der Detmolder Schule für
Architektur und Innenarchitektur
www.verenawriedt.de
www.fh-luh.de/fb1